In Momenten, in denen Sie den Schmerz des
Verlassenwerdens, der Einsamkeit, der Angst oder einen beliebigen anderen
Schmerz verspüren, empfinden Sie Ihre Lebensqualität ohne Zweifel als gering. Sie
können sich nicht vorstellen, Ihrem Leid je zu entkommen, und haben das Gefühl,
dass es kaum noch schlimmer werden kann.
All das ist wahr und verständlich, doch es gibt andere Perspektiven auf Ihre
Lage, egal welcher der Grund für Ihr Leid auch sein mag.
Vor einiger Zeit habe ich einen Fernsehbeitrag
über Glück gedreht. Ich rede und schreibe viel darüber. Hat nicht viel mit dem
Thema des heutigen Eintrags zu tun, was?
Na und ob!
Leid und Glück sind verbunden, denn es gibt
einen Weg, der vom einen zum anderen führt. Sie
können eine Brücke bauen, die Sie vom Schmerz, wenn nicht zum Glück, so doch zu
einem Zustand bringen kann, in dem Sie Ihr Leben als gut empfinden.
Wie?
Man könnte es als eine 180°-Kehrtwende beschreiben
(englischsprachige Autoren sprechen von "to pivot" oder "to
swivel"). Erinnern Sie sich, wie Sie sich als Kind auf die Fersen gestellt
und sich dann um 180° gedreht haben, sodass Sie am Ende genau in die
entgegengesetzte Richtung blickten? Sie sehen Ihr Elternhaus, vollführten Ihre
halbe Pirouette und sehen plötzlich die Straße.
Eine ganz ähnliche Bewegung kann in Ihrem
Inneren stattfinden, wenn Sie einen weniger schmerzlichen Zustand erreichen
wollen oder müssen. Tun wir nicht so, als gäbe es keine Momente, in denen wir
Leid empfinden müssen, um auf die andere
Seite zu gelangen. Doch genau wie ein querschnittsgelähmter Mensch nicht
immer (nur) querschnittsgelähmt ist, gibt es auch für Sie keinen Grund, in schwierigen
Lebensabschnitten permanent zu leiden.
(Ein querschnittgelähmter Mensch ist nicht
immer nur das, weil er, zum Beispiel wenn er lacht, wenn er isst, wenn er sich
unterhält, wenn er einen Film schaut und
nicht daran denkt, nicht bewusst querschnittsgelähmt ist. Auch ein Mensch
mit Krebs im Endstadium ist nicht immer nur das, denn immer wieder können
andere Gedanken und Tätigkeiten seinen Geist ausfüllen - trotz der Unvermeidbarkeit seines nahenden Todes.)
Ich schlage also vor, Sie üben diese
180°-Drehung. Wenn es Ihnen schlecht geht, entfernen Sie sich in Geist und
Gemüt davon und bewegen Sie sich woanders hin. Zum Beispiel können Sie sich ein
Szenario ausmalen, das Ihnen Vergnügen oder Freude bereitet, oder Sie denken
bewusst an einen Moment des Vergnügens und der Freude aus Ihrer Vergangenheit
zurück. Wie auch immer Sie es anstellen, es
wird, zumindest eine Zeitlang, Ihre Energiefrequenz verändern. Und auf dieser
neuen Frequenz können Sie sich besser fühlen.
Sind Sie damit illoyal? Illoyal gegenüber
Ihren Sorgen, Ihrem Problem, Ihrem Gefühl des Verlassenwerdens oder gar Ihrem
Gefühl unwiederbringlichen Verlustes, im Falle des Todes eines Ihnen
nahestehenden Menschen? Natürlich nicht. Sind Sie illoyal Ihrer Wunde
gegenüber, wenn Sie sich verbinden oder eine Salbe auftragen? Wenn Sie die
gebrochenen Knochen richten und die Wunde nähen?
Derartige Vergleiche mögen manch einen
verärgern. Deshalb bitte ich Sie, offen für derlei unkonventionelle
Herangehensweise zu sein. Vielleicht ist es eine Herausforderung, vielleicht
geht es Ihnen gegen den Strich. Doch glauben Sie wirklich und wahrhaftig, dass
es falsch ist, sich auf diese Weise in einen besseren emotionalen Zustand zu
versetzen, wenn Ihnen etwas Leid oder Probleme bereitet?
Ein Gedanke zum Abschluss: Glauben Sie nicht, dass es Ihnen, wenn Sie
sich einmal besser fühlen, wenigstens ein Bisschen schwerer fallen wird, wieder
an jenen tiefschwarzen Ort des emotionalen Leides zurückzusinken? Ist das
nicht positiv? Heißt das nicht, dass der Knochen wiederzusammenwächst und die
Wunde heilt?
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Mi blog en español: Reconectar con el Alma
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