Wen grenzt Ihre Religion aus?
Haben Sie spirituelle Ansichten, die
implizieren, dass bestimmte Menschengruppe außen
vor bleiben (was auch immer das im Detail bedeutet)?
Menschengruppen, die nicht in den Himmel
kommen, wenn Sie sich so oder so verhalten? Oder wenn nicht konvertieren und
sich weigern, sich der Gnade Gottes unterwerfen? (Über wessen Gott reden wir
hier eigentlich?)
Missionare habe ich schon immer für ein
seltsames Volk gehalten. Was veranlasst sie zu dem Glauben, ihre Religion sei
besser als die der zu bekehrenden Schäfchen? Dasselbe Gefühl beschleicht mich
bei den Zeugen Jehovas, wie sie von Tür zu Tür gehen und mit uns über Gott
sprechen wollen. Oder bei den Adventisten. Für mich ist das alles ein bisschen
dasselbe. Schon während meiner Kindheit (ich wuchs unter religiösen Fundamentalisten
in den USA auf), kamen mir Zweifel ob der Anforderungen, die man angeblich
erfüllen musste, um von Gott akzeptiert zu werden. Und ob der Bemühungen
mancher, andere von der Richtigkeit Ihres
Glaubens zu überzeugen. Wie konnten Sie so überzeugt sein, fragte ich mich.
Dann kam die Indoktrination gegen andere
Religionen. "Nun, Heiden sind eben so, wir müssen Mitleid mit Ihnen haben.
Und Katholiken sind so und so, sie gehören zum Vatikan, also sind sie böse...
" (und wieder die Zweifel in meinem Kopf... warum sind sie böse? Und warum haben wir Mitleid mit den Nichtgläubigen?).
"Und Juden... mit Juden ist das alles
nochmal ganz anderes...", hörte ich in Erklärungen, die für mich genauso
wenig Sinn ergaben. Und Muslime...", auch hier hörte ich Geschichten, die
in etwa so überzeugend klangen wie die Geschichten aus Tausend und einer Nacht. Diese Zweifel erfüllten mein Sein.
Mittlerweile war ich schon etwas älter und dachte eigenständiger. Also sah ich
mich ein bisschen um. Unitarismus, die Church of England, Presbyterianer,
Baptisten, Zoroastrismus, die griechisch-orthodoxe Kirche, die
russisch-orthodoxe Kirche... das ging doch, erlauben Sie mir den Ausdruck, auf
keine Kuhhaut!
Warum, fragte ich mich, können wir nicht
verstehen, dass alle Wege uns schlussendlich an dasselbe Ziel führen? Warum
muss eine Glaubensrichtung wahrer sein als die andere?
Und dann wurde mir klar: Wenn eine Religion irgendjemanden ausschließt, kann sie nicht wahr
sein. Ganz einfach.
Anmerkung: Ist es nicht interessant, dass die etymologische,
ursprüngliche Bedeutung von katholisch "universell" ist?
Bild: Unser Planet in der Mitte des Universums bei
Nacht
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