Monday, April 6, 2015

Eine anonyme Leserin und Liebessschmerz



Eine anonyme Userin hat unter der englischen Version des Artikels In Beziehungsschmerz schwelgen folgenden Kommentar hinterlassen:

20 Jahre lang verheiratet zu sein und fünf Kinder zusammen zu haben, schafft ein starkes Band zwischen einem Mann und einer Frau. Und dann… Das Gefühl lässt sich nicht in Worte fassen. Eine Frau widmet all die Zeit und Mühe ihrer Familie und ihrer Ehe, ganz zu schweigen von all den Opfern, die sie erbringt... und all das, nur um herauszufinden, dass er sie betrügt und Lügen über sie verbreitet und herumerzählt, sie sei ihm nichts weiter ein langweiliger, fetter, unsozialer Klotz am Bein, und dass er kein Familienvater mehr sein wolle. Er will all das eintauschen, nur um ab und an in der Bar einen über den Durst zu trinken und sich mit einer dieser weiblichen Sexgöttinnen einzulassen, die genauso viel verdienen wie er, aber sich immer zu fein waren, um Kinder zu bekommen, und die gertenschlank sind, weil Sie nichts essen als Salat. Dir ist zu weinen zumute, weil du weißt, dass irgendwo da draußen eine angetrunkene Frau mit einsamem Herz sich genau wie du von seinem Charme und Charisma einspinnen lassen wird, und dann findet sie sich einsam und verlassen wieder wird und hat alles verloren. Er ist ein ausgezeichneter Liebhaber und der Gedanke, dass er mit einer anderen schläft, macht dich krank. Und irgendwo in den Untiefen deines Geistes fragst du dich, ob er ihr deine Kosenamen gibt, und ob er im Bett die Tricks anwendet, die du ihm beigebracht hast. Mit der Eifersucht spürst du Wut und physische Übelkeit in deinem Magen aufsteigen. Ich glaube nicht, dass ich mich mit Wonne in diesem Schmerz suhle. Ganz im Gegenteil, ich würde alles daran setzen, ihn nicht mehr zu lieben. Denn ganz eindeutig liebt er mich nicht mehr, nachdem er mich so behandelt hat und mich, als ich fünfzig wurde, mir nichts dir nichts gegen eine andere eingetauscht hat. Ich fühle mich so unglaublich leer in meinem Inneren, als ob ich nie wieder etwas von mir geben könnte, und als ob ich nie wieder jemandem genug vertrauen könnte, um eine Beziehung mit ihm einzugehen. Diesmal habe ich endlich verstanden, dass die Chancen, in unserer heutigen Welt irgendwo wahre Liebe zu finden, ziemlich klein sind. Die Leute benutzen dich und lassen sich benutzen. Manche Männer nutzen dich aus, um ihre eigenen egoistischen Bedürfnisse zu befriedigen, und werfen dich hinterher weg. So ist es, eine einzige große Lüge. Männer wollen Sex, Geld und dass du gut aussiehst. Sie interessiert die wundervolle Person nicht, die du im Inneren bist, und wie liebevoll du bist und aufopfernd. Sie denken mit dem Unterleib und machen sich an alles ran, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ich fühle mich wie der schlechteste Witz der Welt und könnte heulen, wenn ich im Spiegel eine müde, doch wundervolle und intelligente Frau sehe, die über alle Maße hinaus verletzt wurde und die nach alledem nie wieder einen Mann lieben können wird. Und Männer wundern sich, warum Frauen zu zickigen Schlampen werden - jetzt weiß ich ganz genau, warum!

Mir blutete das Herz, als ich diesen Kommentar las. Ich empfehle ihr, und jedem und jeder anderen, die sich schon ähnlich gefühlt hat (ich weiß, da draußen gibt es viele von Ihnen), den folgenden Artikel auf meiner Webseite zu lesen: I Need You, I Need You Not, den Newsletter vom Juli 2006 (derzeit nur auf Englisch).

Ich empfehle außerdem allen, die sich so oder so ähnlich fühlen, egal unter welchen Umständen sie derzeit zu leiden haben, zu verstehen, dass dieser Beziehungsschmerz einem Zweck dienen muss. Dieser Zweck muss über das Leid, die Bitterkeit und die Wut hinausgeht, den die Trennung auslöst. Er muss mehr beinhalten als die Idee, nie wieder einem Menschen vertrauen zu können. 

Beziehungsschmerzen müssen Ihnen neue Einsichten über sich selbst bescheren, und Ihnen die Erkenntnis vermitteln, dass wir in letzter Instanz immer selbst verantwortlich sind für uns und für unsere Leben.

Wie, fragen Sie, kann man verantwortlich dafür sein, wenn jemand sich verhält wie der Mann der oben zitierten Kommentatorin? Sie soll weder die Verantwortung für sein Verhalten übernehmen, noch für all die Übel, die er über sie gebracht hat. Nein, es geht darum, die Verantwortung dafür zu übernehmen, wie man auf all das reagiert. Darin kann man Wachstum und inneren Frieden finden. Lesen Sie dazu auch meinen Newsletter vom Februar 2006 Making Choices: Taking Responsibility For Our Lives (leider nur auf Englisch). Was geschehen ist, ist nicht die Schuld meiner anonymen Kommentatorin. Was sie jetzt mit dem Rest ihres Lebens anstellt und wie Sie sich entscheidet, dagegen schon: Will Sie ein Leben voller Wachstum führen, das letzten Endes Freude für sie bereit hält? Oder nicht? Das ist ihre Wahl, ihre Verantwortung... ganz egal, was er ihr angetan hat. Sie kann sich entscheiden, nach vorn zu blicken, oder über dem Schmerz brüten, den sein Handeln in ihr ausgelöst hat. Das ist wahrhaftig eine Wahl, die zu großer Freiheit und Wachstum führen kann.

Foto: Markt in Chichicastenango, Guatemala

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Besuchen Sie auch meine Buch-Website: www.gabriellakortsch.com wo Sie Auszüge und Zitate von meinen Büchern abladen können (zwar bis Frühjahr 2015 nur auf englisch). Mein neues Buch Emotional Unavailability & Neediness: Two Sides of the Same Coin ist nun weltweit bei Amazon als Taschenbuch oder E-Book für Kindle erhaltbar. Auch können Sie es (sowie meine anderen Bücher) bei Barnes & Noble finden.

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